Chronik des Radler-Club Wendelstein 1913 e.V.
Die Anfänge
Am 14. Juni 1913, in einer Zeit, als das Fahrrad noch als modernes Fortbewegungsmittel galt, wurde in Wendelstein der Radler-Club gegründet. Zum ersten Vorstand wurde Stefan Hölzl gewählt. Unter seiner Führung legte eine kleine, aber leidenschaftliche Gruppe von Radsportfreunden mit viel Idealismus die Satzung fest und schuf das Fundament für den weiteren Vereinsaufbau. Ihr gemeinsames Ziel: den Radsport in Wendelstein zu fördern und eine sportliche Gemeinschaft zu schaffen.
Nur wenige Monate später, im September 1913, wagte sich der junge Verein an sein erstes Radrennen. Sechs Fahrer traten an – ein kleines Feld, das dennoch den sportlichen Geist und den Pioniercharakter jener frühen Jahre eindrucksvoll widerspiegelte.
Bei der ersten Generalversammlung am 01. März 1914 konnte der junge Verein bereits 36 Mitglieder verzeichnen – ein beachtlicher Zuwachs innerhalb weniger Monate. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs setzte der weiteren Entwicklung ein jähes Ende. Ein Großteil der Mitglieder wurde zum Wehrdienst einberufen, sodass das Vereinsleben für mehrere Jahre zum Erliegen kam.
Erst am 08. Juli 1919 kehrte mit einem ersten Radrennen von Wendelstein nach Weißenburg und zurück wieder sportliches Leben in den Verein ein. Auch Wander- und sogenannte Fuchsfahrten fanden bald wieder statt, und nicht zuletzt kam auch die gesellige Seite des Vereinslebens wieder zur Geltung.
Im April 1920 beschloss man den Beitritt zum „Bund Deutscher Radfahrer“. Damit eröffnete sich dem Verein die Möglichkeit, auswärtige Fahrer zu Rennen in Wendelstein zuzulassen – ebenso konnten nun auch Fahrer des Vereins offiziell an Rennen außerhalb teilnehmen.
Trotz der wirtschaftlich schweren Jahre der frühen 1920er gelang es der Vereinsleitung im Jahr 1923, unter den widrigen Umständen der Inflation, eine Vereinsstandarte anzuschaffen. Dieses besondere Ereignis wurde mit einem Straßenrennen und einem feierlichen Festzug samt Korsofahrt gewürdigt. Das Startgeld – ein Spiegel der Zeit – betrug stolze 100.000 Reichsmark.
Einen bedeutenden Aufschwung erlebte der Verein durch den Beitritt von Apotheker Schreck und seines Sohnes Hermann Schreck. Ihre Unterstützung und ihr Engagement gaben dem Club neue Impulse und stärkten sowohl den sportlichen als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Zum 15-jährigen Bestehen des Vereins konnte 1928, erneut mit tatkräftiger Unterstützung von Apotheker Schreck und seinem Sohn Hermann, ein sportliches Großereignis auf die Beine gestellt werden: der „Große Diamant-Preis“, ein anspruchsvolles Radrennen über 245 Kilometer auf der Strecke Wendelstein – Würzburg – Ansbach – Wendelstein. Dieses Rennen war nicht nur sportlich ein Höhepunkt, sondern auch ein beeindruckendes Zeichen für den gewachsenen Ehrgeiz und die Organisationkraft des Vereins.
Der Sportbetrieb blieb auch in den folgenden Jahren rege – bis der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erneut tiefe Spuren hinterließ. Die Einberufung vieler Mitglieder zum Wehrdienst ließ das Vereinsleben allmählich erlahmen und kam schließlich völlig zum Stillstand. Erst 1948 sollte sich das Blatt wieder wenden.
Neustart und Herausforderungen
Nach den schweren Kriegsjahren war es schließlich Stefan Schwarz, der am 21. August 1948 zur Wiedergründungsversammlung des Radler-Clubs aufrief. 18 engagierte Mitglieder folgten seinem Aufruf und fassten den Entschluss, den Vereinsbetrieb wiederaufzunehmen. Stefan Schwarz übernahm in der Folge den Vorsitz des Vereins und prägte diesen bis 1970 nachhaltig. Unter seiner Führung erzielte der Radler-Club beachtliche Erfolge im Straßenradsport, stellte im Hallenradsport mehrere Kreismeister im Einer- und Zweier-Kunstfahren und errang sogar Bayerische Meistertitel im Radpolo der Jugend.
Auch die „alten Kämpen“ griffen wieder zum Rennrad und wurden so zu Vorbildern für die nachrückende Jugend. Das traditionsreiche Rennen „Rund um Wendelstein“ wurde erneut ausgetragen und fand große Beachtung. Der Rennsport blühte neu auf und erlebte seinen ersten großen Höhepunkt im Jahr 1949, als das Rennen „Rund um Wendelstein“ zahlreiche Zuschauer und Sportler begeisterte.
Der Weg in die Moderne – Meilensteine des Radler-Clubs ab den 1950er Jahren
1950 erweiterte der Verein seine sportliche Ausrichtung um den Saalsport, was schnell zu weiteren Erfolgen führte. Bereits 1952 errang die männliche Jugend die Kreismeisterschaften im Einer- und Zweier-Kunstfahren – Heinrich Dürschner und Walter Mederer führten das Team an. Auch die weibliche Jugend überzeugte: Elfriede Engelhardt und Inge Hertle sicherten sich den Kreismeistertitel im Zweier-Kunstfahren. Unter der engagierten Anleitung von Trainer Hans Engelhardt folgte ein weiterer Meilenstein: Elfriede Engelhardt und Hilde Liebl wurden 1952 Bayerische Meister im Radpolo der weiblichen Jugend.
1955 markierte einen Tiefpunkt im Saalsportbetrieb: In einer Sitzung am 19. Juni musste der Verein schweren Herzens beschließen, in diesem Jahr nicht an den Bayerischen Meisterschaften teilzunehmen – es fehlten sowohl an ausreichenden Trainingsmöglichkeiten als auch an den nötigen finanziellen Mitteln. Zwei Jahre später, am 5. Oktober 1957, wurde schließlich der Verkauf der Tore und Planken für 150 DM an Lohengrin Stein beschlossen – ein Schritt, der zugleich das vorläufige Ende des Saalsports im Verein bedeutete. Doch der Verein blieb aktiv und setzte mit der Bayerischen Einer-Straßenmeisterschaft 1963 ein sportliches Ausrufezeichen.
Ein neuer Aufschwung kam 1975/76, als in Wendelstein eine neue Schulturnhalle entstand. Der Radler-Club konnte nun endlich wieder Hallensport betreiben und knüpfte rasch an frühere Erfolge an. Unter dem Vorsitz von Richard Schwarz gewann der Verein Bezirksmeisterschaften im Radball und erzielte gute Platzierungen auf bayerischer und süddeutscher Ebene.
Im Kunstfahren baute Frau Pfahler (geb. Hertle) eine engagierte Gruppe auf, die an zahlreichen Meisterschaften erfolgreich teilnahm. Nach ihrem Rückzug übernahm Rita Schwarz, selbst Kunstfahrerin, die Leitung. Später führten Karl Haug (ab 1984) und Rosemarie Zimmet (ab 1987) das Training fort. Im Radball formten Albert Gussner, Uwe Dürschner und Roland Schwarz die nächste Generation.
Ein Traum aus Beton – Der Bau der Radsporthalle
Am 8. Oktober 1988 feierte der Radler-Club sein 75-jähriges Bestehen – ein stolzes Jubiläum, das mit einem ambitionierten Vorhaben verbunden war, dem Bau einer eigenen Radsporthalle. Was bereits in den 1950er-Jahren unter Stefan Schwarz angedacht, jedoch durch den Bau des Waldfriedhofs verhindert worden war, sollte nun unter dem Vorsitz von Richard Schwarz endlich Wirklichkeit werden.
Mit der Unterstützung von Architekt Wolfgang Dinkler und nach dem Erwerb eines geeigneten Grundstücks „In der Gibitzen“ begann die Umsetzung des Traums.
Am 8. Oktober 1988 feierte der Radler-Club Wendelstein sein 75-jähriges Gründungsfest – verbunden mit einem ehrgeizigen Ziel: dem Bau einer eigenen Radsporthalle. Ab diesem Zeitpunkt formte sich unter der engagierten Leitung von Karl Haug, Michaela Kanzler und Sonja Schwarz eine starke Kunstradgruppe, die in den folgenden Jahren beachtliche sportliche Erfolge erzielen sollte.
Der Wunsch nach einer eigenen Halle war nicht neu: Bereits in den 1950er-Jahren hatte die damalige Vorstandschaft unter Stefan Schwarz den Bau einer Radsporthalle auf dem sogenannten Jegelschen Grundstück in der heutigen Jegelstraße ins Auge gefasst. Das Vorhaben konnte damals jedoch nicht verwirklicht werden, da das Gelände später als Standort für den Waldfriedhof genutzt wurde.
Doch dieser Gedanke wurde unter dem Vorsitz von Richard Schwarz wieder aufgegriffen und mit neuer Entschlossenheit vorangetrieben. Nach intensiven Planungen, gemeinsam mit Architekt Wolfgang Dinkler, und dem Erwerb eines geeigneten Grundstücks „In der Gibitzen“ vom Markt Wendelstein konnten die Bauarbeiten schließlich beginnen.
Am 25. März 1991 starteten die Arbeiten – mit der Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen in beeindruckender Eigenleistung der Vereinsmitglieder. Nur wenige Monate später, am 12. Juli 1991, wurde die feierliche Grundsteinlegung auf der bereits vorbereiteten Bodenplatte und zwischen den aufgestellten Stahlbetonstützen ausgiebig gefeiert. Ein besonders schöner Moment: Josef Bauer, das mittlerweile 99-jährige Gründungsmitglied, war bei diesem historischen Ereignis persönlich anwesend.
Zur Grundsteinlegung fand Vorsitzender Richard Schwarz die treffenden Worte:
„Möge die neue Radsporthalle den Grundstein bilden für die stetige Aufwärtsentwicklung des Radler-Club 1913 Wendelstein e.V. und des Radsports.“
Während der Bauzeit der Radsporthalle entstand 1992, auf Initiative interessierter Mitglieder und mit Unterstützung der Gemeinde Wendelstein, die vereinseigene BMX-Bahn. Mit ihrer Errichtung wurde zugleich eine neue Abteilung im Verein ins Leben gerufen. Parallel zum Hallenbau fertigte die BMX-Abteilung viele der benötigten Sport- und Trainingsgeräte in beeindruckender Eigenleistung an – ein weiteres Beispiel für den starken Gemeinschaftssinn und das handwerkliche Engagement der Mitglieder.
Am 11. und 12. Juni 1994 wurde die neue Radsporthalle des Radler-Clubs feierlich eingeweiht – ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Die Feierlichkeiten standen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Landrat Herbert Eckstein und dem Ersten Bürgermeister Wolfgang Kelsch. Auch Vertreter des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), des Bayerischen Radsportverbandes (BRV), des BRV-Bezirks sowie zahlreiche befreundete Vereine überbrachten ihre Glückwünsche und unterstrichen damit die Bedeutung des Projekts.
Der Bau der Halle war ein Gemeinschaftswerk: 37 freiwillige Helfer, darunter eine zehnköpfige Kernmannschaft, leisteten seit Beginn der Bauarbeiten beeindruckende 16.000 Arbeitsstunden in Eigenregie. Durch diesen beispiellosen Einsatz konnten von den Gesamtkosten von 882.000 DM rund 319.000 DM eingespart werden. Die verbleibenden Ausgaben für Baumaterial und Fremdleistungen beliefen sich auf rund 592.900 DM.
Ein herzliches Dankeschön gebührt allen Vereinsmitgliedern, Nichtmitgliedern und Unterstützern, die mit ihrem Engagement entscheidend zum Gelingen des Hallenbaus beigetragen haben.
Besonderer Dank galt der finanziellen Unterstützung durch die Firma Hausbau Hoffmann, die Firma X. Schalk, Architekt Wolfgang Dinkler, den Markt Wendelstein mit Erstem Bürgermeister Wolfgang Kelsch, dem Landkreis Roth mit Landrat Herbert Eckstein, dem BLSV und dem Bezirk Mittelfranken.
Ebenso geht ein großer Dank an die vielen Firmen in Wendelstein und der Umgebung, die den Bau der Radsporthalle tatkräftig unterstützt haben.
Die neue Halle schuf ideale Bedingungen für den Verein und wurde in den Folgejahren zu einem zentralen Trainingsort für alle Abteilungen – insbesondere für Radball, Radpolo, Kunstradfahren und Einrad. Die Möglichkeit, dauerhaft und ohne Einschränkungen in einer eigenen Halle trainieren zu können, sollte sich nachhaltig positiv auf die sportliche Entwicklung des Radler-Clubs auswirken.
Um die laufenden Betriebskosten der neuen Radsporthalle besser tragen zu können, ergriff der Verein gezielt Maßnahmen zur finanziellen Entlastung. Bereits 1994 wurde mit der Faschingsgesellschaft „Grün-Weiß“ ein Mietvertrag abgeschlossen, der dem Verein regelmäßige Einnahmen durch die Vermietung eines Versammlungs- und Lagerraums sicherte.
Ein zukunftsweisender Entschluss erwies sich ebenfalls als äußerst wertvoll: Der Radler-Club folgte der Empfehlung des Landesverbandes, die Halle so zu konzipieren, dass sie auch für den Schulsport genutzt werden konnte. Diese Weitsicht zahlte sich schnell aus. Im September 1994 konnte ein Nutzungsvertrag mit der neu gegründeten Waldorfschule Wendelstein abgeschlossen werden. Fortan wurde die Halle tagsüber für den Schulsport genutzt, während sie abends und an den Wochenenden den Radsportlern des Vereins zur Verfügung stand – eine ideale Lösung, die die Nutzung der Halle optimal auslastete.
Parallel zur Hallennutzung entwickelte sich auch die BMX-Anlage weiter. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wendelstein entstanden in den folgenden Jahren viele neue Rampen und Anlagen, die den BMX-Sport für die Jugend in der Großgemeinde noch attraktiver machten.
Dank der hervorragenden Trainingsmöglichkeiten in der eigenen Halle konnte sowohl die sportliche Leistung der Mitglieder als auch das Interesse am Verein deutlich gesteigert werden. Die Mitgliederzahlen wuchsen stetig, und der Radler-Club etablierte sich als wichtiger sportlicher und sozialer Treffpunkt in der Region.
Bis 1996 leitete Richard Schwarz, der Initiator des Hallenbaus, den Verein als 1. Vorsitzender. Aus gesundheitlichen Gründen übergab er anschließend die Vereinsführung an Jochen Kuhbandner. Im Jahr 1998 wurde Richard Schwarz in Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
In den Jahren 2000/2001 konnte der Radler-Club die Grundstücke, auf denen die Vereinsgebäude stehen, von der Gemeinde käuflich erwerben. Damit wurde ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung des Vereinsgeländes und der sportlichen Heimat des RCW vollzogen.
2001 wurde die Abteilung Bogenschießen ins Vereinsleben aufgenommen. Die Bogenschützen suchten in den Wintermonaten eine Trainingsmöglichkeit in der Halle und fanden beim Radler-Club ideale Bedingungen. Bereits im darauffolgenden Jahr, 2002, konnte auf Initiative der Abteilung ein Freigelände direkt angrenzend an das Vereinsareal gepachtet werden. Mit viel Eigeninitiative und unter Einhaltung der sportlichen Vorgaben bauten die Bogenschützen ihren Platz auf und starteten erfolgreich in das Training und den Wettkampfbetrieb. Auch hier ließen die sportlichen Erfolge nicht lange auf sich warten: Mehrere Gaumeister, Bezirksmeister und Bayerische Meistertitel folgten.
2003 übernahm Werner Schwarz das Amt des 1. Vorsitzenden. Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Frank Schwarz und Markus Ehrenfort die Abteilung Rennsport. Gestartet wurde mit einer ehrgeizigen Amateurmannschaft: Christian Stöhr, Torsten Müller, Tomas Leitl, Andreas Kessler, Markus Ehrenfort und Frank Schwarz bildeten das erste Team. Dank starker Leistungen und der Unterstützung engagierter Sponsoren stellten sich schon bald beachtliche Erfolge ein, und auch diese Abteilung wuchs schnell und nachhaltig.
In dieser Zeit erlebte der Verein zudem einen regelrechten Einrad-Boom: Zeitweise trainierten bis zu 80 Kinder unter der engagierten Leitung von Trainerin Sylvia Rigler. Besonders erfolgreich war das Team Ann-Kathrin Sommer, Janina Klemm, Rebekka Drahota und Alexandra Reiß, das beim Bezirkspokal im 4er-Einradfahren den 2. Platz belegte.
Auch im Radball setzte der Verein starke Akzente: Beim Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft 2003 in Freiburg sicherten sich Christian Woitas und Jürgen Haas den 1. Platz, im anschließenden Halbfinale in Bremen erreichten sie einen hervorragenden 5. Platz.
Das Radpolo entwickelte sich in diesen Jahren zu einer der aktivsten und lebendigsten Abteilungen des Vereins. Mit großem Einsatz trainierten dort sowohl Jugendliche als auch Erwachsene regelmäßig. Unter der Leitung von Jürgen Diebel nahmen nun auch die Herren intensiv am Trainings- und Wettkampfbetrieb teil und trugen maßgeblich zur positiven Entwicklung der Abteilung bei.
Auch in den folgenden Jahren konnten die Sportlerinnen und Sportler des Radler-Clubs beachtliche Erfolge feiern. Im Jahr 2003 sicherten sich Carolin Weber und Kathrin Wirth den 1. Platz bei der Bayerischen Meisterschaft im Radpolo. Ein Jahr später, 2004, folgten Andrea van Stiphout und Doris Weber und holten ebenfalls den bayerischen Meistertitel.
Nachdem die bisherige Vereinssatzung aus dem Jahr 1977 nicht mehr zeitgemäß war, wurde sie 2004 von Franz Freiberger überarbeitet und in der darauffolgenden Mitgliederversammlung erfolgreich verabschiedet – ein wichtiger Schritt zur organisatorischen Weiterentwicklung des Vereins.
Im Jahr 2006 öffnete sich der Radler-Club erneut für eine neue Sportart: Mit Helmut Winter und Rene Geipel wurde die Triathlon-Abteilung gegründet. Damit wuchs der Verein auf insgesamt neun Abteilungen an: Kunstrad, Einrad, Radball, Radpolo, BMX, Wanderfahren, Rennsport, Triathlon und Bogensport. Besonders hervorzuheben ist Kurt Einsiedel, der trotz seines Alters Jahr für Jahr beeindruckende Erfolge im Triathlon erzielte – unter anderem bei der Challenge Roth und sogar beim renommierten Ironman auf Hawaii.
Im Kunstradfahren setzte Franziska Blättner ab 2008 sportliche Glanzpunkte und erkämpfte sich weitere beachtliche Erfolge.
Ein bedeutender Meilenstein wurde auch im BMX-Sport erreicht: 2009 übernahm Daniel Müller die Leitung der BMX-Abteilung. Noch im selben Jahr veranstaltete der Verein ein großes BMX-Event mit über 80 Teilnehmern – die BMX-Anlage entwickelte sich kontinuierlich weiter und zählt mittlerweile zu den größten und attraktivsten Strecken in Deutschland, wie auch Kenner der Szene bestätigen.
Ab 2009 durften endlich auch Herren im Radpolo offiziell antreten – und das mit sofortigem Erfolg: Jürgen Haas und Jürgen Diebel sicherten sich auf Anhieb den Deutschen Meistertitel. Ein besonderes Highlight folgte im Juni 2009: Beim 24-Stunden-Radpolo-Marathon im sächsischen Tollwitz gewann das Team Andrea van Stiphout, Svenja Heim, Jürgen Haas und Jürgen Diebel das Turnier und schaffte es damit sogar in das Guinness-Buch der Rekorde.
Seit 2011 ist der Verein wieder mit einem professionellen Online-Auftritt vertreten: Die Webseite ist unter www.rc-wendelstein.de erreichbar und dient seither als wichtige Informationsplattform für Mitglieder und Interessierte. Auch finanziell konnte der Radler-Club einen wichtigen Erfolg verbuchen: Mit der Begleichung der letzten Restschuld beim BLSV ist der Verein seit April 2011 schuldenfrei.
Im Jahr 2011 gründete die Radpolo-Abteilung eine neue Sparte: „Fixi Radpolo“. Diese moderne Variante des Radpolos wird auf freier Fläche – auf der Straße oder auf Rasen – und oft mit herkömmlichen Fahrrädern gespielt. Durch intensives Training und großen Einsatz gelang es der Mannschaft, sich für die Weltmeisterschaft 2012 in London zu qualifizieren. Dort erreichte das Team, bestehend aus Jürgen Diebel, Jürgen Haas, Svenja Heim und Franziska Blättner, unter 80 teilnehmenden Mannschaften einen hervorragenden 25. Platz – ein beachtlicher internationaler Erfolg für den Radler-Club Wendelstein.
Am 15. Juni 2013 feierte der Radler-Club 1913 Wendelstein e.V. sein 100-jähriges Jubiläum. Ein stolzes Ereignis, das die lange, ereignisreiche und erfolgreiche Geschichte des Vereins würdigte – voller Tradition, sportlichem Ehrgeiz und generationsübergreifendem Gemeinschaftssinn.
